Evaluation des Lesefalters

Studie an der Universität Salzburg, Dezember 2010

Uns war es wichtig, den Lesefalter einer Qualitätsprüfung zu unterziehen, da das Interventionsprogramm fachlich qualifizierten Anwendern sowie Eltern zur Verfügung gestellt wird, die im Schulunterricht, in der Legasthenieterapie oder auch Zuhause ihre Kinder fördern möchten.

Die Untersuchung der Wirksamkeit des Lesefalters fand mit Hilfe einer Stichprobe von leseschwachen Schülern aus dem Flachgau und dem Tennengau statt. Die Schüler wurden in schulischen Gruppen von LRS-Betreuern mit dem Interventionsprogramm Lesefalter unterrichtet und gefördert.

Durch die Förderung mit dem Lesetrainingsprogramm konnte die Leseleistung der Kinder, vor allem auf der direkten Route, gesteigert werden. Die beiden eingesetzten Statistiktests (Wilcoxon Test und ANOVA mit Messwiederholung) ergeben dazu signifikante Ergebnisse.

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Erfolgreiche Verbesserung der Leseleistung

In der Abbildung ist der Ausgangswert von durchschnittlich 7,53 PR (= Prozentrang) erkennbar, nach der Förderung erreichten die Kinder im Durchschnitt einen PR von 18 (d.h. ein Prozentrang von 10 bedeutet, dass von 100 Kindern 10 Kinder schlechter und 90 Kinder besser lesen). Die Kinder konnten auch auf der indirekten Route die Leseleistung steigern, wenngleich nicht so stark wie auf der direkten Leseroute.
57,9 % aller mit dem Lesefalter geförderten Kinder, die zu Beginn der Förderung einen Prozentrang von 20 und darunter hatten, konnten sich zumindest in einer Route verbessern.

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Begründung der Evaluationsergebnisse

Die erfolgreiche Steigerung der Leseleistung durch den Lesefalter basiert auf dem wiederholten Lesen von Silben und Wörtern. Ein lexikalischer Speicher wird aufgebaut. Das Kind muss nicht erst über die indirekte Route das Wort zusammenlauten, sondern kann es rasch ganzheitlich aus dem Gedächtnis abrufen und lesen. Wörter, Sätze und in weiterer Folge Texte können schneller gelesen werden.

Weiters verfolgt der Lesefalter die Strategie des Untergliederns von Wörtern in Silben, die das Lesen erleichtert, von leseschwachen Kindern aber nicht angewendet wird. Durch das Training mit dem Lesefalter wird dies ebenfalls gefördert. Das Kind kann das zu lesende Wort schneller in kleinere Einheiten unterteilen und das Wort so leichter erlesen. Die Kombination der beiden Ansätze steigert die Leseleistung.

Der positive Transfer der identen Elemente, der geübten Silben und Wörter in Texten, zeigt sich in gesteigerter Lesegeschwindigkeit und Genauigkeit. Die ausgewerteten Ergebnisse des SLT I, der die Lesegeschwindigkeit auf beiden Leserouten misst, konnte die Wirkung des Lesefalters nachweisen.

Anwendung des Lesefalters